Deutschland 2023
Genre: Road Movie
Dauer: 80 Min., FSK 12
Regie & Drehbuch: Patrick Büchting
Die Verfilmung des gleichnamigen erfolgreichen Young-Adult-Buches von Adriana Popescu ist ein sonnig-leichtfüßig erzählter Roadtrip, der auch durch das perfekt harmonierende Spiel der Jungdarstellenden berührt und begeistert.
Das Abitur ist geschafft, endlich!
Doch bevor der ultimativ letzte Sommer der Jugend vorbei ist, möchte Konrad mit Romy, die er seit Kindertagen kennt, noch eine Reise unternehmen. Ein Road-Trip nach Lissabon. Romy weiß nicht so
recht. Mit Konrad verbindet sie zwar eine gemeinsame Geschichte, aber sie würde auch gerne etwas mit ihrem Freund Julian unternehmen.
Also fahren die drei zusammen los – und nehmen unterwegs die lebenslustige Nele mit. Und während die Autofahrt alle Vier immer weiter Richtung Süden treibt, lernen sie nicht nur etwas über Freundschaft und Liebe. Sondern viel mehr noch, wie wichtig es sein kann, loszulassen. Um etwas Neues zu beginnen.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung
Deutschland/Japan 2023
Genre: Drama
Dauer: 120 Min., FSK ohne Altersbeschränkung
Regie: Wim Wenders
Drehbuch: Wim Wenders, Takuma Takasaki
Gewinner Cannes 2023 und Nominierung Oscar 2024
Regisseur Wim Wenders sieht mehr in der Routine, nämlich ein sinnstiftendes Ritual: "Routine ist das, was man aus dem Effeff kann und was einen langweilt und man kann's auch im Schlaf und eigentlich ist es negativ beladen. Hirayama lebt einem vor, dass man Routine auch anders verstehen kann", sagt Wenders und erläutert, "dass man Routine auch verstehen kann als das, was man jedes Mal neu tut und jedes Mal so gut wie möglich, so dass Routine auch so ein bisschen was von einem Ritual bekommt. Und das ist eigentlich eine schönere Art und Weise dieses Phänomen anzuschauen."
Hirayama liebt Lou Reed. Die Kinks. Und er liebt seinen Job. Tagein, tagaus putzt er öffentliche Toiletten in Tokio. So sorgfältig, so hingebungsvoll, so rituell eben, dass es nicht nur über ihn selbst etwas verrät, sondern auch über sein Land und dessen Kultur, die Wenders liebt:
"In Deutschland sind ja Handwerker nicht so angesehen. In Japan ist das umgekehrt. Ein guter Handwerker ist ein Held. Und unser Hirayama macht den Beruf des Toilettenputzens ein bisschen wie ein Handwerker. Er hat sich sogar ein Spiegelchen gebaut, damit da kein Tropfen kleben bleibt."
Wenders begleitet seinen Protagonisten auf Schritt und Tritt. Schnell wird klar: Hinter dem vermeintlich schnöden Alltagstrott verbirgt sich mehr. Hirayama lebt,
selbst in der Mittagspause, ganz für den Moment, blickt so aufmerksam in die Welt, dass er sich sogar für das Licht- und Blätterspiel des Baumes bedankt, dass er mit seiner kleinen Kamera immer
wieder fotografiert.
Regisseur Wim Wenders will seinen Film so verstanden wissen: "Ich hab' ein bisschen eine Utopie entworfen, aber eine, die nicht so ganz unrealistisch ist und
außerdem recht bescheiden, es ist ja kein gewaltiges Modell. Er hebt auch nie den Zeigefinger und sagt: 'Guckt mal, wie ich lebe.' Im Gegenteil. Er ist zufrieden, so wie er lebt und zeigt es
einfach nur, dass man froh sein kann mit Dingen, die man wahrnimmt. Und er nimmt viel wahr. Er redet nicht viel, aber dafür sieht er sehr viel."
Große Wendungen sucht man in "Perfect Days" lange Zeit vergeblich. Es sind stets die kleinen Momente, die flüchtigen Begegnungen und Gesten, die den Film zu einem Erlebnis machen.
Deutschland 2024
Genre: Tragikomödie
Dauer: 91 Min., FSK 0
Regie: Christopher Doll
Drehbuch: Christopher Doll, Monika Fäßler
Eigentlich wissen es alle und doch gerät es immer wieder in den Hintergrund: Die wirklich wichtigen Dinge stehen auf den blöden To-Do-Listen nicht drauf.
Als NINA eines Abends beim Zubettgehen sagt: „Ach, Papa, ich wünschte, wir hätten eine Million Minuten. Nur für die ganz schönen Sachen, weißt Du?“, bekommt WOLF KÜPER eine Ahnung davon, dass eine Million gemeinsam verbrachter Minuten womöglich sehr viel wertvoller sein könnten als eine glänzende Karriere. VERA und Wolf Küper leben mit ihren Kindern, der 5-jährigen Nina und dem einjährigen Simon in Berlin. Vera kümmert sich neben einem Halbtagsjob um Kinder und Haushalt, während Wolf als wissenschaftlicher Berater der UN versucht, die Welt vor der kommenden Klimakatastrophe zu retten. Die junge Familie ist wie viele andere in einem nicht gerade familienfreundlichen System überlastet, was auch die Beziehung von Vera und Wolf zunehmend kaputt macht.
Als Tochter Nina dann auch noch die Diagnose einer Störung von Feinmotorik und Koordination erhält, gerät das Lebensmodel der Familie Küper grundlegend ins Wanken. Und auf einmal wird der Wunsch der Tochter kurz vor dem Schlafengehen zum Leitmotiv für die ganze Familie: Eine Million Minuten, 694 Tage lang, sucht Familie Küper zunächst in Thailand, später in Island, ein neues, ein anderes Lebensmodell.
Gemeinsam entdecken sie einen gesünderen Alltag mit mehr Zeit für Ninas Entwicklung, aber auch für jedes andere Familienmitglied. Die bald einsetzende Entschleunigung und der neue, familiengerechtere Alltag führt die Küpers jedoch schnell auf die Fährte der wirklichen Endgegner: Normen, Traditionen und die Konditionierung der Verantwortlichen innerhalb der Familie, Vera und Wolf.
Die Reise, die im Äußeren beginnt, muss bis ans Ende der Welt führen, um dort im Innersten anzukommen und Denkmuster, Erwartungshaltungen und Vorbilder nicht nur zu
überprüfen, sondern gänzlich neu zu gestalten. Manchmal braucht man Elfen im Garten oder einen Flughund am Kopf, um sich selbst zu finden...
Quelle: mediapass.warnerbros.com