Großbritanien 2017
Tragikomödie, 102 Min., FSK 0
Regie: Simon Hunter
Drehbuch: Elizabeth O'Halloran
Jahrzehnte war Edie (Sheila Hancock) mit George (Donald Pelmear) verheiratet, eine Ehe, die ebenso freudlos und grau war, wie das Reihenhaus, in dem das Paar seit
ewigen Zeiten lebt. Schon vor 30 Jahren hat George einen Schlaganfall erlitten und sitzt seitdem im Rollstuhl, ganz auf die Hilfe Edies angewiesen. Nachdem George eines morgens stirbt, versucht
ihre Tochter Nancy (Wendy Morgan) Edie möglichst bald in ein Altersheim abzuschieben.
Doch Edie ist nach Jahrzehnten des ständigen Ärgers über ihren Mann, über ihr Leben und auch über ihre eigene Unfähigkeit, sich aus den Fängen einer unglücklichen
Ehe zu befreien, verbittert und widerborstig. In einem alten Tagebuch liest sie von einem langgehegten Traum, den George einst verhinderte: Den Suliven zu besteigen, einen markant aufragenden
Berg in den schottischen Highlands. Gesagt, getan, macht sich Edie auf eigene Faust auf den Weg. Der Suilven zählt nicht zu Schottlands höchsten, aber zu seinen
steilsten Bergen. Ohne Training ist er für Edie nicht zu meistern.
Gleich am Bahnhof wird sie von Jonny (Kevin Guthrie) umgerannt, als dieser seine Freundin zum Zug bringt. Aus schlechtem Gewissen kümmert sich Jonny um Edie, die seine Hilfe anfangs nur Widerwillig annimmt. Doch da Jonny ein lokales Klettergeschäft betreibt, kann er Edie mit der dringend benötigten Ausrüstung für ihre Expedition versorgen. Schließlich wird er sogar ihr Bergführer, zumindest versucht er es. Aus der angedachten Abzocke entwickelt sich schnell eine echte Freundschaft, weil Edies radikaler Neuanfang Jonny inspiriert. Wie so viele in seiner Generation wünscht sich auch Jonny ein sinnvolleres Leben, scheut aber den entscheidenden Schritt.
In der Hauptrolle der forschen aber liebenswerten Edie bahnt sich eine brillant aufspielende Sheila Hancock schnell ihren Weg in die Herzen der Zuschauer. In atemberaubenden Bildern fängt der Film die Schönheit der schottischen Highlands ein und offenbart wie beiläufig die Einmaligkeit des Lebens. Der beglückende Publikumsliebling erzählt von verpassten Chancen, der Erfüllung lang gehegter Träume und vom Mut, seinen eigenen Weg zu gehen.
Frankreich 2022
Die 26-jährige Elise (Marion Barbeau ist im echten Leben Primaballerina an der Opéra National de Paris)) hat eine vielversprechende Karriere als Balletttänzerin vor sich. Doch als sie sich bei einem Sprung auf der Bühne schwer verletzt, zerbricht alles, wofür sie jahrelang gearbeitet hat. Stück für Stück muss Elise ihr Leben neu zusammensetzen und lernen, dass Vergangene hinter sich zu lassen.
Ihr Weg führt sie von Paris in die Bretagne, zu neuen Freunden, einer neuen Liebe und der Freiheit, endlich das zu tun, wofür ihr Herz schlägt. Und sie erkennt dabei, dass nur eins wirklich zählt: Das Hier und Jetzt.
Die eigentliche Faszination dieses Films aber besteht wohl darin, so eindringlich vor Augen und Ohren geführt zu bekommen, was wir alle wissen, nur jeden Tag wieder vergessen: Die Primärsprache ist die der Musik und der Körper.
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Anke Weier
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